Studienfahrt nach London: Überleben in der Großstadt?

Wem in der Fahrtenwoche der Stufe 12 vom 24. bis zum 29. September nicht der Sinn nach rohem Eichhorn oder baltischem Sowjetcharme stand, der fuhr ins beschauliche London, jenen Weiler im Herzen Englands mit seinen 8,5 Millionen Einwohnern, Hauptstadt des Vereinigten Königreichs.

Gewiss nicht ohne einen Anflug von Katastrophentourismus machten sich also 35 Schülerinnen und Schüler – mit drei Lehrkräften in Geiselhaft – am frühen Morgen des 24. Septembers auf die Überfahrt auf die größte der britischen Inseln, um noch einen Blick auf das zu erhaschen, was einmal Zentrum des Britischen Empires war und nach 2019 wohl in den Fluten der Nordsee versinken wird (oder zumindest weiter vom europäischen Festland abtreibt). Angekommen in der größten Stadt Westeuropas wurde außerdem schnell klar, dass auch dieser Trip die ureigenen Überlebensinstinkte herausfordern würde: U-Bahnpläne forderten einigen Teilnehmern (und auch dem Lehrpersonal) ein Höchstmaß an Konzentration und Orientierungssinn ab, während der Jagdtrieb bei der Suche nach dem nächsten und vor allem günstigsten Fastfood-Restaurant angeregt wurde.

Die Teilnehmer vermochten währenddessen nicht nur ihren physischen, sondern auch ihren Wissenshunger an einem reichlichen kulturellen Buffet zu stillen. So gab es neben der obligatorischen Stadtrundfahrt mit original britischem Humor auch die Möglichkeit, ein Museum seiner Wahl in einer betreuten Gruppe zu besuchen: Beim Besuch des „Imperial War Museum" konnte man beispielsweise zu der Erkenntnis gelangen, dass die Briten vor dem five o'clock tea auch noch die halbe Welt zu unterwerfen vermochten. Very British. Die „Tate Gallery of Modern Art" beeindruckte mit einer enormen Fülle und Diversität moderner und zeitgenössischer Kunst und nicht zuletzt mit einem atemberaubenden Ausblick vom Panoramabalkon aus auf das Zentrum Londons. Eine dritte Gruppe besuchte das „Science Museum", welches Ausstellungsstücke aus allen Bereichen der Wissenschaften beherbergt. Im Anschluss an den Museumsbesuch konnte außerdem der weitläufige Hyde Park oder die Einkaufsmeile rund um Covent Garden erkundet werden.

Des Weiteren stand eine Fahrt nach Canterbury, eine Stunde Busfahrt außerhalb Londons gelegen, auf dem Plan. Abseits des Großstadtlebens erhielten die Schüler Einblick in die bewegte Geschichte der Stadt, die sowohl Schauplatz politischer Intrigen als auch Opfer deutscher Bombenangriffe wurde.

Außerdem umfasste das Programm der Woche eine Führung durch das Globe Theatre, einem Nachbau des Theaters, in dem William Shakespeare im 16. Jahrhundert seine Bühnenstücke inszenierte, sowie die Erkundung des Stadtteils Greenwich. Einige Schüler nutzten zudem die Gunst der Stunde, um sich ein Spiel des FC Arsenal London im Emirates Stadium anzusehen.

Am letzten Tag des Aufenthaltes stand es den Schülerinnen und Schülern frei, in Gruppen die Londoner Innenstadt zu erkunden. Einige nutzten die Zeit, um noch einmal die größten Sehenswürdigkeiten der Stadt zu besuchen und Fotos zu machen, während andere beispielsweise das Haus in 221B Baker Street, Wohnsitz des Detektivs Sherlock Holmes in den Geschichten Sir Arthur Conan Doyles, besichtigten oder die Gelegenheit nutzten, um in der Oxford Street und rund um Piccadilly Circus zu shoppen.

Am Ende der Woche stand eine gelungene Studienfahrt, die den Schülern noch lange in Erinnerung bleiben wird. Daher bedanken wir uns bei den organisierenden und betreuenden Lehrkräften Herrn Heinemann, Herrn Humann und Frau Granitza.

Text: Jan Malte Immink, Jgst. 12
Fotos: Alexander Hill, Jgst. 12; HUM