Burg-Gymnasium
Bad Bentheim

Theaterfahrt zum Elternabend nach Osnabrück - Frau Müller muss weg!

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Am 12.Januar 2017 fuhr der Darstellendes Spiel Kurs der zwölften Stufe des Burg-Gymnasiums Bad Bentheim in das emma- theater Osnabrück, um sich das von Dominique Schnizer inszenierte Theaterstück „Frau Müller muss weg" anzusehen. Das Stück hat Lutz Hübner mit Unterstützung von Sarah Nemitz geschrieben. Es hatte seine Uraufführung 2010 in Dresden und wurde 2015 für das Kino verfilmt. Hübner schrieb über 40 Theaterstücke, die seit Mitte 1990 auf verschiedensten deutschsprachigen Bühnen aufgeführt wurden. In „Frau Müller muss weg" kritisiert er die Leistungsorientiertheit der Gesellschaft, ihren Umgang mit Erfolg und Misserfolg und bedient sich einiger Klischees eines klassischen Elternabends.
Als die Eltern der 4b mitbekommen, dass ihre Kinder in der Schule nicht mehr die gewünschten Noten bekommen und gar die Empfehlung für das Gymnasium gefährdet ist, sind sie sich schnell einig, wer die Schuld an dieser Entwicklung trägt: Frau Müller! Daher beschließen sie, einen Elternabend einzuberufen, an dem sie Frau Müller klarmachen wollen, dass sie glauben, sie sei pädagogisch nicht mehr fähig, die Kinder der 4b zu unterrichten. Somit kommen sie zu dem Entschluss: „Frau Müller muss weg!"
Gleich zu Beginn des Treffens verärgern die Eltern Frau Müller mit ihren Aussagen,  mit unkonstruktiver Kritik und der Anschuldigung, Frau Müller würde an einem Burnout leiden und wäre daher nicht mehr geeignet, die Kinder der 4b zu unterrichten. Daraufhin verlässt sie das Klassenzimmer, lässt aber ihre Tasche mit Noten der Kinder liegen. Nach der erfolglosen Suche nach Frau Müller kehren die Eltern in das Klassenzimmer zurück und diskutieren über ihr weiteres Vorgehen, bis sie einen Blick in das Notenheft wagen. Ist Frau Müller vielleicht doch die richtige Lehrerin, die den Kindern der 4b auf das Gymnasium verhelfen kann?


Schon beim Betreten des Theatersaals wird einem klar, welches Thema das Theaterstück hat. Das Bühnenbild lässt dies nämlich unschwer erkennen. Eine klassische, zeitlose Grundschulklasse mit Gruppentischen, Holztafel, selbstgebastelten Kastanienmännchen auf dem Pult und den nicht zu vergessenden Kunstwerken der Projektwoche. Der Zuschauer wird bei diesem Theaterstück nicht in einen riesigen Theatersaal gesetzt, sondern in einen kleinen, für wenige Zuschauer ausgelegten Bereich vor dem Klassenzimmer. Dadurch entsteht eine gewisse Nähe zu der Handlung und der Zuschauer hinterfragt sich nach dem Stück selber, ob die angesprochene Gesellschaftskritik auch auf ihn zutrifft. Der Zuschauer soll nämlich nach ungefähr anderthalb Stunden für sich entscheiden, wie er selber mit seinem Erfolg beziehungsweise Misserfolg umgeht und ob er auch, wie die Eltern, andere Menschen für sein Scheitern verantwortlich macht.

Diese stereotypisierte Darstellung des Klassenzimmers mit Durchblick ins Treppenhaus der ehemaligen Ernst-Moritz-Arndt Schule wird durch die Kostüme, für die wie für die Bühne Christin Treunert verantwortlich ist, und Berufe der Darsteller verstärkt.

So trägt die Grundschullehrerin Sabine Müller, die gebürtig aus Wismar kommt und von Christina Dom gespielt wird, eine Strickjacke und ein pinkes Kopftuch, wodurch dem Zuschauer ein typisches Bild einer Grundschullehrerin vermittelt werden soll. Auch schauspielerisch wird dies durch die Einfühlsamkeit, die die Schauspielerin sehr gut umsetzt, deutlich. Die beiden Eltern Patrick, gespielt von Valentin Klos, und Marina, gespielt von Helene Stupnicki, die als Paar zum Elternabend gehen und erst vor kurzem aus Österreich zugezogen sind, sind ihren Berufen Ingenieur und Übersetzerin entsprechend gehoben angezogen. Die beiden Schauspieler sprechen einen sehr guten österreichischen Akzent, der die Zuschauer immer wieder an die Herkunft der Figuren erinnert. Eine weitere Mutter, die Museumspädagogin Katja, gespielt von Maria Goldmann, ist auch kostümiert wie man sich eine alleinerziehende Mutter vorstellt. Sie trägt eine Brille, ist wenig geschminkt und bringt Frau Müller Verständnis entgegen. Das totale Gegenteil zu Katja bildet Jessica, gespielt von Monika Vivell, die Personalmanagerin ist. Dass Jessica einen solchen Beruf ausübt, erkennt man schon an ihrem Kostüm, sie ist formell angezogen, trägt einen Blazer, ist stärker geschminkt und agiert deutlich dominanter als die anderen Eltern. Diese Dominanz wird von der Schauspielerin sehr gut rübergebracht. ERgänzt wird diese Elterngruppe von Wolf, gespielt von Andreas Möckel, einem aus Leipzig stammenden arbeitsloseb Vater mit alter orangener Jacke, dessen Emotionen sehr gut durch den Darsteller verkörpert werden. Auch seine Herkunft wird durch den ostdeutschen Akzent sehr deutlich.

Insgesamt kann man die Rollen der Darsteller nicht in Neben- beziehungsweise Hauptrollen einteilen, da alle Schauspieler ähnlich viele spielerische Anteile haben und diese nutzen, um dem Zuschauer die Kritik an der zu stark leistungsorientieren Gesellschaft zu vermitteln. Dabei kommt es zwischen den Figuren zu lustigen Dialogen, was zu Lachern im Publikum führt. Allgemein kann man also allen Schauspielern eine grandiose Umsetzung der Rollen zusprechen, was das Publikum durch den lauten Applaus am Ende des Stückes bestätigte.
Abschließend möchte ich hinzufügen, dass das Theaterstück durchaus amüsant ist und ich es aufgrund seiner Zeitlosigkeit und der Möglichkeit, die Situation des Elternabends auf andere Lebenssituationen beziehen zu können, jedem weiterempfehlen kann. Möglicherweise werden sich einige Leute in den Figuren wiedererkennen und merken, dass man den Erfolg nicht allem anderen überordnen sollte.

(Jonas Hanselle, Jg12)

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